In kaum einer anderen europäischen Stadt gibt es so viele Dinge zu bestaunen und entdecken wie in der Hauptstadt. Wenn man nur für ein Wochenende in Berlin ist und möglichst viel auf einmal sehen möchte, dann gilt es sich ranzuhalten. Hier 5 schöne Ideen, bei denen eine extrem hohe Wahrscheinlichkeit besteht, dass sie auch Dir gefallen werden.
Das Beste an dieser Zusammenstellung ist, dass Du dabei auch an vielen weiteren Sehenswürdigkeiten ganz automatisch erblicken kannst. Von Reichstag, Fernsehturm bis zur East Side Gallery – diese Sehenswürdigkeiten bereichern jede Sightseeing-Tour und muss man auf einem Wochenendtrip einfach gesehen haben.
Checkpoint Charlie: Schauplatz der Geschichte
Den Checkpoint Charlie sollte man bei einem Besuch in der Hauptstadt unbedingt gesehen. Dies war nämlich der bekannteste Grenzübergang zwischen Ost- und Westberlin zu Zeiten des kalten Krieges – heute ist es wohl eines der meist fotografierten Sehenswürdigkeiten von Touristen in Berlin.
Der weltbekannte Grenzübergang wurde 1990 abgerissen – dass inzwischen vom Original nicht mehr viel übrig ist, interessiert die Wenigsten. Heute ist der ehemalige deutsch-deutsche Grenzübergang in der Friedrichstraße eine beliebte Touristenattraktion. Denn obwohl Nachbauten anstelle der ehemaligen Wachtürme und der militärischen Kontrollpunkte zu finden sind, wächst die Zahl der Besucher aus dem In- und Ausland jährlich.
Checkpoint Charlie im Kalten Krieg
Der wohl bekannteste Grenzübergang, der Ost- und Westdeutschland teilte, wurde von 1945 bis 1990 durch die Amerikaner kontrolliert und durfte nur von einem ausgewählten Personenkreis genutzt werden. Hierzu zählten etwa Mitarbeiter des Militärs, DDR – Funktionäre und Angehörige der DDR- und BRD Vertretung. Kaum an einem anderen Ort war damals die Kälte des Krieges so zu spüren wie am Checkpoint Charlie. Besonders durch zahlreiche Fluchtversuche, die nicht selten tödlich endeten, wurde der Grenzübergang weltweit bekannt.
Checkpoint Charlie heute
Nach der Wiedervereinigung wurde der Kontrollpunkt weitestgehend abgebaut und durch zahlreiche Einrichtungen und Bauten ersetzt, die für Urlauber und Interessierte den geschichtsträchtigen Ort anschaulich erklären. Unter anderem kann hier nun wieder eine Kontrollbaracke besichtigt werden, die im Jahr 2000 originalgetreu nachgebaut wurde. Besonders sehenswert ist auch das Mauermuseum.
Das Museumshaus am Checkpoint Charlie zeigt Objekte, die für die Flucht genutzt wurden und kuriose sowie atemberaubende Fluchtversuche gibt es dort zu besichtigen. Anhand eines Modells wird dem Besucher erklärt, wie die Grenze zur damaligen Zeit gesichert war und eine Original-Selbstschussanlage ist außerdem ausgestellt. Immer wieder finden Wechselausstellungen mit dem Schwerpunkt Menschenrechte, Freiheit und Demokratie statt.
In unmittelbarer Nähe rund um den Checkpoint Charlie laden zahlreiche Cafés und Restaurants zum Entspannen ein und einige Straßenhändler zeigen ihre Kunst. Zudem sind fußläufig weitere Sehenswürdigkeiten und interessante Orte vom Checkpoint Charlie aus erreichbar, so beispielsweise das Museum für Kommunikation, das Currywurstmuseum und das Trabbi – Museum.
Hier geht’s zum Checkpoint Charlie
✖ Adresse: Friedrichstraße 43-45 in 10117 Berlin
DDR Museum: Berlins interaktives Museum
Das DDR Museum in Berlin zeigt Geschichte zum Anfassen – hier erlebt man den Alltag der deutschen demokratischen Republik hautnah: Lebendig, interaktiv und wissenschaftlich fundiert. Stasi-Überwachung, Berliner Mauer, das Wohnzimmer mit MuFuTi oder die Staatskarossen des Politbüros.
Unweit des Berliner Spreeufers in der Karl-Liebknecht-Straße 1 gegenüber der Museumsinsel liegt das interaktive DDR-Museum, welches mit über 500.000 Besuchern jährlich zu den am besten frequentierten Touristenattraktionen der Stadt zählt. Nicht zuletzt wegen seiner modernen Gestaltung wurde es schon zweimal zum European Museum of the Year nominiert. Der interessierte Besucher läuft hier nicht einfach durch endlose Gänge und schaut sich Exponate, Bilder und Fotos an. Er erschließt sich die ausgestellten Dinge indem er interaktiv tätig wird.
Das Berliner DDR-Museum ist keineswegs nur für bestimmte Besucher geeignet. Egal welchen Alters, ob man geschichtliche Kenntnisse über die DDR hat oder nicht. Hier wird jedem das Leben in der DDR nahe gebracht. Der Besucher taucht ein in den sozialistischen Alltag, wie die Menschen im Osten Deutschlands von der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg bis zur Wiedervereinigung gelebt haben.
Von der Kindertagesstätte bis zur Mangelwirtschaft
Nach Themenschwerpunkten organisiert erfährt man alles über dieses Leben indem man interaktiv handelt, Türen und Schubladen öffnet, Hebel und Klappen betätigt. Man bekommt tiefe Einblicke in die Lebensverhältnisse, die begleitet wurden von einerseits Vollbeschäftigung, andererseits aber auch einer Mangelwirtschaft, die den Menschen schwer zu schaffen machte. Der gesamte Lebensweg im Sozialismus von der Kindertagesstätte über die Jugendweihe bis hin zum Bildungssystem und dem Arbeitsalltag werden aufgezeigt. Darüber hinaus widmet man sich der Berliner Mauer und der DDR-Staatssicherheit mit dem Überwachungsapparat.
Dieses Museum ist nicht umsonst einer der Publikumsmagneten der Bundeshauptstadt, denn es ist praktisch für jeden geeignet und empfehlenswert, egal ob man geschichtliche Vorkenntnisse hat oder nicht, ob jung oder alt, Tourist oder Deutscher Bundesbürger.
Hier geht’s zum DDR Museum
✖ Adresse: Gedenkstätte Berliner Mauer, Bernauer Str. 111, 13355 Berlin ✖ Webseite: berliner-mauer-gedenkstaette.de
Spreepark: Stillgelegter Freizeitpark in Berlin
Der Spreepark Berlin ist in der deutschen Hauptstadt längst mehr als ein großer Geheimtipp für die Berlin-Besucher. Denn auch wenn die Fahrgeschäfte in dem ehemaligen Freizeitpark im Plänterwald bereits seit vielen Jahren stillstehen, zieht der Spreepark jährlich viele Einheimische und Touristen aus der ganzen Welt in seinen Bann.
Im Rahmen einer Führung können die Besucher einen spannenden Blick hinter die Kulissen des stillgelegten und inzwischen von wilder Natur geprägten Parks werfen. Dabei können die nach wie vor die Überreste von neun der ursprünglich insgesamt 35 Fahrgeschäfte besichtigt werden – darunter auch das bereits von Weitem sichtbare berühmte Riesenrad, das noch heute eines der beliebtesten Fotomotive im Berliner Stadtteil Treptow ist.
Seit dem Jahr 2009 werden Führungen durch den stillgelegten Freizeitpark angeboten. Heute werden diese Führungen an jedem zweiten Sonntag angeboten. Der Eintritt für die Erwachsenen beträgt 5 Euro, Kinder bezahlen drei Euro Eintritt für eine Führung.
Hier geht’s zum Spreepark
✖ Adresse: Kiehnwerderallee 1-3, 12437 Berlin ✖ Web: berliner-spreepark.de
Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße
An der Gedenkstätte Berliner Mauer in der Bernauer Straße ist die Zeit ein Stück weit stehen geblieben. Hier erstreckt sie sich auf 1,4 km Länge der ehemaligen Grenzstreifen samt Berliner Mauer, Todesstreifen, Stacheldraht und Wachturm.
An kaum einem anderen Ort als mitten in Berlin ist die Geschichte der deutschen Teilung so lebendig und so zum Greifen nahe.
Zwei markante Punkte an der ehemaligen Grenzlinie vermitteln den Eindruck der ehemaligen Grenzanlagen. Das eine ist der ehemalige Grenzübergang Checkpoint Charlie und der historische Ort ist die Bernauer Straße.
Ehemalige Grenzanlage zum anfassen
Auf 1,4 Kilometern Länge verlief die Mauer entlang der Bernauer Straße. Die Stiftung Berliner Mauer hat hier eine Gedenkstätte eingerichtet. Originalteile der ehemaligen Grenzanlagen, die bis 1989 bestanden, vermitteln den Besuchern einen plastischen Eindruck, wie es vor der Wiedervereinigung Deutschlands ausgesehen hat und welches Leid sich seit dem Mauerbau 1961 abgespielt hat.
Zu beiden Seiten der Bernauer Straße, die auf einer Seite nach Ost-Berlin gehörte und auf der anderen Seite bereits West-Berlin war, erstreckt sich heute die Gedenkstätte Berliner Mauer. Auf dem ehemaligen Ost-Territorium steht das Denkmal zur Erinnerung an die geteilte Stadt mit dem Fenster des Gedenkens und dem Gedenken an die Opfer, die das Regime im Osten gefordert hat. Auf dem gleichen Areal befinden sich die Kapelle der Versöhnung. Sie steht auf den Fundamenten der ehemaligen Versöhnungskirche, die 1985 von den Behörden im Osten gesprengt worden war. Von dem Wohnhaus, dessen Fassade gleichzeitig die Grenzmauer war, sind die Grundmauern wieder freigelegt und können besichtigt werden.
Eindrucksvoll trotz Verzicht auf dramatische Effekte
Eine umfangreiche Open-Air-Ausstellung dokumentiert auf dem ehemaligen Grenzstreifen mit historischen Original-Bild- und Tonmaterial wie es hier zugegangen ist. Manchen Besuchern sind sicher noch die Bilder in Erinnerung von Menschen, die sich aus den Fenstern des Hauses direkt an der Grenze abgeseilt haben. Reste der Mauer werden immer wieder von den Besuchern angefasst, um begreifen zu können, dass das alles einmal Wirklichkeit war.
Im Besucherzentrum auf der gegenüberliegenden westlichen Seite der Bernauer Straße klettern die Besucher auf einen Aussichtsturm und können noch einmal von oben den Grenzverlauf nachvollziehen und sich im Dokumentationszentrum anhand von weiterem Bildermaterial und Dokumenten über die Geschichte des Mauerbaus und den Todesstreifen informieren.
Hier geht’s zur Gedenkstätte Berliner Mauer
✖ Adresse: Gedenkstätte Berliner Mauer, Bernauer Str. 111, 13355 Berlin ✖ Webseite: berliner-mauer-gedenkstaette.de
Computerspielemuseum in Berlin-Friedrichshain
Das weltweit erste Computerspielemuseum mit Sitz in Berlin-Friedrichshain eröffnete im Januar 2011 als interaktive Dauerausstellung: Hier lassen sich die Spieleklassiker auf Konsolen, Handhelds und Automaten selbst ausprobieren.
Computerspiele werden zwar noch nicht zur Hochkultur gezählt, gehören aber mittlerweile definitiv zu unserem kollektiven Medien- und Kulturkanon. Inzwischen wächst bereits die zweite Generation von Jugendlichen heran, für die Videospiele ganz normaler Teil der Alltagskultur sind. Und auch Erwachsene verbringen mehr und mehr Zeit mit dem interaktiven Unterhaltungsmedium. Es lässt sich also festhalten: Vieles hat sich geändert, seit der Ära der Atari Heimcomputer und Arcade-Hallen mit Space-Invaders und Pac-Man – Automaten.
Jede Menge Computerspiele im „Café Warschau“
Das Computerspielemuseum in Berlin wurde 1997 als weltweit erstes seiner Art gegründet, um die rasche Entwicklung dieses kulturellen Genres zu dokumentieren und die entstehenden Werke zu erhalten. Seit 2011 ist das Museum mit einer permanenten Ausstellung im „Café Warschau“ in Berlin-Friedrichshain vertreten. Dort gibt es von Amiga über C64, Nintendo und Sega bis zur XBOX einen umfangreichen Überblick über die Spielehardware der letzten Jahrzehnte zu bestaunen.
Dass das Museum fast 70 unterschiedliche Spielgeräte ausstellt, zeigt, dass man sich hier nicht darauf beschränken will, jene Spielkonsolen und Computer auszustellen, die ohnehin schon jeder kennt.
Hier geht’s zum Computerspielemuseum Berlin
✖ Adresse: Karl-Marx-Allee 93A,10243 Berlin ✖ Webseite: computerspielemuseum.de
Wir wünschen viel Vergnügen bei Deinem Wochenendtrip nach Berlin!