Viele Menschen mit Sehschwäche haben die Wahl zwischen einer Brille und dem Tragen von Kontaktlinsen. Wenn sie sich für Kontaktlinsen entscheiden, können sie entweder Tages-, Wochen-, Monats- und Jahreslinsen tragen. Daneben gibt es außerdem im Handel noch spezielle Kontaktlinsen, die gefärbt sind oder für Patienten mit Stabsichtigkeit oder Hornhautverkrümmung konzipiert sind. Abgesehen davon werden auch multifokale Linsen angeboten, die sowohl Weit- als auch Kurzsichtigkeit korrigieren können, was häufig im Alter vorkommt.

Zum Glück für viele Betroffene gibt es seit rund 35 Jahren eine kommerziell präsente Alternative zur Brille, die sogenannte „Kontaktlinse“. Kontaktlinsen sind runde Haftschalen mit einem Durchmesser von 8 bis 16 mm, die vor die Hornhaut des Auges gesetzt werden. Sie liegen dabei auf dem feinen Tränenfilm des Auges und ermöglichen im Gegensatz zur Brille ein völlig uneingeschränktes Sehfeld. Und es kommt noch besser: Kontaktlinsen sind für Außenstehende quasi unsichtbar und lassen das Erscheinungsbild des Gesichtes unverändert. Kontaktlinsen (häufig auch „Haftschalen“ genannt) sind heutzutage in harter oder weicher Ausführung erhältlich. Grob gilt: je härter die Haftschalen, umso geringer der Tragekomfort. Dementsprechend beherrschen die weichen Linsen das Produktportfolio der Hersteller und werden in immer neuen Varianten weiterentwickelt.

Tragedauer von Kontaktlinsen ist das entscheidende Kriterium

Ein wichtiges Kauf- und Komfort-Kriterium ist die Tragedauer. Mit fortschreitender Nutzungsdauer eines Linsenpaares erhöht sich die Gefahr von Nebenwirkungen. Langes Tragen bedeutet auch häufiges, meist tägliches Einsetzen und Herausnehmen – und viele Möglichkeiten zum Schmutz- und Bakterieneintrag auf der Linsenoberfläche. Welche Tragedauer letztendlich tatsächlich sinnvoll ist, entscheidet der Linsenträger idealerweise in Abstimmung mit dem Augenarzt oder Optiker.

Kontaktlinsen einsetzen täglich oder monatlich

Die Hersteller augenoptischer Produkte bieten Kontaktlinsen mittlerweile in großer Materialvielfalt und mit unterschiedlichen Tragezeiten an, z.B. als Tageslinsen, 14-Tageslinsen, Monatslinsen oder Jahreslinsen. Mit Zunahme der möglichen Tragedauer steigt auch der Preis für diese Produkte.

Kontaktlinsen fallen in der Regel in bestimmte Kategorien, abhängig davon, wie häufig sie ersetzt werden:

  • Tageslinsen: Ersetzt alle zwei Wochen oder früher
  • Monatslinsen: Ersetzt monatlich oder vierteljährlich
  • Traditionelle (wiederverwendbare) Linsen: Ersetzt alle sechs Monate oder länger

Was sind Tageslinsen?

Kontaktlinsen werden für einen bestimmten Zeitraum getragen und später durch neue Kontaktlinsen ersetzt. Mittlerweile hat sich die Nutzung von Tageslinsen als häufigste Art der Kontaktlinsennutzung etabliert. Die Einwegkontaktlinsen werden von vielen Experten und Verbrauchern zur Augenpflege um der der Vorteile der Gesundheit Gesundheit und der angenehmeren Gebrauchsweise bevorzugt.

Je häufiger Sie Ihre Kontaktlinsen zu ersetzen, umso gesünder und leistungsfähiger werden Ihre Augen, Proteine, Kalzium, Fette und anderen Substanzen, die natürlich in Ihren Tränen vorhanden sind, bauen sich bei längerer Nutzung auf den Kontaktlinsen auf. Diese Ablagerungen machen Ihre Kontaktlinsen mit der Zeit weniger angenehm für Sie. Wenn Sie neue Kontaktlinsen nutzen, sind Ihre Augen auch weniger anfällig für Infektionen. Natürlich können Linsen gereinigt werden, aber keine Reinigung ist zu 100 Prozent wirksam. Einige Ablagerungen bleiben weiterhin und werden sich im Laufe der Zeit kontinuierlich ansammeln.

Vorteile und Kosten der Einwegkontaktlinsen

Schon vor dem Aufkommen der Tageslinsen war bekannt, dass das häufige Austauschen der Linsen gesund war. Das Problem war, dass damals die Kontaktlinsen zu teuer waren, um sie sehr oft wegzuwerfen – daher wurden verschiedene Reinigungslösungen und optimierte Herstellungsprozesse verwendet, um die Lebensdauer der Linse zu verlängern. Dann entwickelten die Kontaktlinsenhersteller neue Herstellungsverfahren, um qualitativ hochwertige Linsen in größeren Volumen bei geringeren Kosten zu erzeugen. Diese Fortschritte führten zu niedrigeren Preisen einer Linse, so dass es erschwinglich wurde, die Linsen öfter zu ersetzen. Einige der heutigen Tageslinsen werden aus den gleichen Materialien wie herkömmliche Linsen hergestellt, andere wiederum werden aus neuen Materialien entwickelt, um eine baldige Entsorgung der Linse zu gewährleisten.

Die Kosten der Kontaktlinsen variiert sehr stark, je nachdem, wo Sie leben, welchen Augenarzt Sie wählen und wie kompliziert Ihre Bestellung ist. Die zusätzlichen Kosten der gewählten Tageslinsen gegenüber herkömmlichen Kontaktlinsen sind gering und werden ebenso zum Teil durch den geringeren Bedarf an Reinigungsmitteln kompensiert. So sind Tageslinsen erschwinglicher als viele Leute es erwarten würden. Wenn Sie eine Einjahresversorgung mit Tageslinsen erwerben, können Sie Tageslinsen für etwas weniger als einen Euro pro Tag kaufen. Denken Sie immer daran, mit Tageslinsen umgehen Sie Kosten (und die Schädlichkeit) der Reinigungsmittel.

Und kann ich Tageslinsen tragen?

Ja, bestimmt können Sie. Allerdings sollten Sie einen Augenarzt hinzuziehen, welcher es Ihnen zu 100 Prozent erläutern kann. Der Schlüssel ist, ob Ihre Bedürfnisse durch Tageslinsen gedeckt werden. Heute gibt es eine ganze Auswahl an Kontaktlinsen, worunter sicher auch die gesuchte Linse sein wird. Jedoch kann es sein, dass Sie für ein ungewöhnliches Rezept oder Spezialprodukt möglicherweise traditionellen Linsen tragen müssen. Ihr Augenarzt kann Ihnen zu diesem Thema weitere Ratschläge geben.

Monatslinsen als Alternative

Linsen mit längeren Tragezeiten werden mehrfach verwendet, weswegen sie auch als „Austausch-Linsen“ bezeichnet werden. Man trägt sie in der Regel tagsüber, nimmt sie nachts heraus, desinfiziert sie, legt sie mit einer Aufbewahrungsflüssigkeit in geeignete Kontaktlinsenbehälter und setzt sie am nächsten Morgen wieder ein. Bei täglichem Gebrauch sind 14-Tages-, Monatslinsen und Jahreslinsen gegenüber den Tageslinsen die preisgünstigere Alternative für den Anwender. Jahreslinsen wiederum sind preisgünstiger als Monatslinsen, bergen aber zusätzliche Gefahrenherde. Die Ein- und Auflagerung von Fremdstoffen (Konservierungsmittel, Eiweiße etc.) über einen längeren Zeitraum erhöht das Risiko von Unverträglichkeitsreaktionen. Daher werden die Monatslinsen beim Endverbraucher klar präferiert und sind mittlerweile die am häufigsten verwendete Kontaktlinsenform.

Die Angebote der Hersteller sind zahlreich und unübersichtlich. Bei Bedarf empfiehlt sich eine Selektion nach den wichtigen Produkteigenschaften. Generell gibt es hier drei wichtige Faktoren, die die Verträglichkeit und Tragedauer von Kontaktlinsen determinieren: Linsenmaterial, Wassergehalt und Sauerstoffdurchlässigkeit. Die Entwicklung der ersten Linsen in den 1880er Jahren erfolgte noch mit dünnem Glas als Linsenmaterial. Im Jahre 1948 wurde die erste Kunststofflinse aus Plexiglas patentiert, 1959 die erste Linse aus biokompatiblem Hydrogel erfunden. Heute bestehen Kontaktlinsen aus verschiedenen Silikonhydrogelen, wobei es „das ideale“ Kontaktlinsenmaterial nicht gibt. Wichtig ist die Sauerstoffdurchlässigkeit. Da Kontaktlinsen auf einem dünnen Tränenfilm auf der Netzhaut „schwimmen“, muss die Versorgung der Netzhaut mit Nährstoffen und Sauerstoff gesichert sein. Je geringer die Durchlässigkeit, desto höher muss der Wassergehalt des Materials sein, um den Sauerstoff mittels Diffusion transportieren zu können.

Heutzutage sind Kontaktlinsen in der Korrektur von Fehlsichtigkeiten nicht mehr wegzudenken. Und die Entwicklung der Hersteller geht weiter. Es gibt bereits sogenannte OK-Linsen (OK steht für Orthokeratology). Sie sind extrem hart, werden nur über Nacht eingesetzt und verformen die Hornhaut, um die Brechtkraft zu verändern. Doch damit nicht genug. Die Visonen der Mediziner sehen Linsen vor, die das Auge heilen, schützen, mit Vitaminen versorgen und Informationen übermitteln.

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(Artikel: meoki.de | Bilder dank PixaBay und AdobeStock Evgeniya)