Bereits im Dezember hatte die Videoplattform YouTube angekündigt, neue Regeln zur Schaltung von Werbung einzuführen. Angeblich auf Druck von Werbetreibenden, deren Werbung nicht vor unseriösen Clips dargestellt werden soll. Außerdem sollen YouTuber mit Reichweite belohnt werden. Das neue Regelwerk zur Monetarisierung trifft allerdings zigtausende beanstandungslose Nischenkanäle – auch uns.

4.000 Stunden Wiedergabezeit jährlich und mindestens 1000 Abonnenten benötigt es nun, um sich zur Schaltung von Anzeigen zu bewerben. Schon komisch, dass Google (die eigentlich Experte darin seien sollten relevante von unrelevanten Inhalten zu unterscheiden) zu solchen Schritten greift. Es bedeutet für kleine Channels das Ende. Natürlich gibt es auch jede Menge Trash und Clickbaiting auf dem Portal. Aber das lässt sich doch nicht durch die Anzahl an Abos und Pageviews differenzieren. Ehrlich gesagt haben wir Google und YouTube aus der Erfahrung heraus cleverer & smarter eingeschätzt.

Ausgeschlossen trotz sauberer Inhalte

Wir selbst sind übrigens ebenfalls betroffen: Wir haben im letzten Jahr 140 Abonnenten, 150 Tsd. Aufrufe und 2.100 Stunden Wiedergabezeit generiert. Mit gerade einmal 21 Videos deren Durchschnittsdauer 90 sek beträgt (kleine Unboxing-Videos) eine beachtliche Anzahl an Views wie wir finden.

Dennoch zu wenig für YouTube – denn damit sind wir offiziell raus aus dem Partnerprogramm, obwohl wir ausschließlich saubere Inhalte hochladen, noch nie eine Beschwerde bzw. Strike erhielten und auch sonst peinlichst genau Urheberrechte beachten. Für viele Blogger, Onlinemarkter und klassische just4fun YouTuber, ist die Monetarisierung ihrer Videos eine kleine aber feine Finanzierungssäule ihrer Projekte. Diese Leute sind exakt wegen dieser Möglichkeit der Monetarisierung bei YouTube und nicht bei der Konkurrenz wie Vimeo und Co. aktiv.

Damit endet vorerst auch unser YouTube Channel

Da wir unsere Wiedergabezeit verdoppeln müssten und unserer Abonnentenzahl verachtfachen, sehen wir keinen Sinn mehr darin, kontinuierlich Videomaterial zu produzieren und upzuloaden. Selbst wenn der Zeitpunkt kommt, dass wir die Kriterien erfüllen – bis dato gibt es bestimmt schon wieder neue Bestimmungen, von denen wir dann wieder meilenweit entfernt sind.

Die Zeit dafür stecken wir nun lieber in andere Arbeiten, die uns eher ein kleines Taschengeld für Equipment generieren. Und falls es doch mal neues Videomaterial von uns gibt, dann erscheint es aus Prinzip lieber bei Vimeo. 🙂