Nervenschmerzen - das sind die Ursachen und Symptome

Die Tatsache, dass wir Schmerzen empfinden können ist eine wichtige Einrichtung unseres Körpers. Schmerz ist ein Alarmsignal, dass unser Körper aussendet, um uns zu sagen: „irgendwo stimmt etwas nicht“. Alle höheren Lebewesen sind daher mit zahlreichen Schmerzrezeptoren ausgestattet. Durch die Nervenfasern werden die Signale ins Rückenmark geleitet und von dort ins Gehirn. Dort wird der Schmerz von der Hirnrinde bewertet.

Daher hat Schmerz auch etwas mit der Persönlichkeit des Menschen zu tun und wie dieser den Schmerz einordnet. Schmerz ist also etwas sehr individuelles. In der Regel hört der Schmerz auf, sobald die Ursache beseitigt ist. Doch es kann auch anders kommen.

Nervenschmerzen – Chronifizierung von Schmerzen

Nervenschmerzen auch neuropathische Schmerzen genannt sind chronische Schmerzen, die bereits mehrere Monate bestehen und für die es keine direkte Ursache mehr gibt. Im Gegensatz zum plötzlich einsetzenden Schmerz hat der chronische Schmerz nicht mehr die Funktion eines Warnsignals. Die eigentliche Ursache des Schmerzes kann lange Zeit zurückliegen, der Schmerz als solches hat sich verselbstständigt, er ist nutzlos geworden in seiner eigentlichen Aufgabe, aber umso unerträglicher für den, der ihn aushalten muss.

Nervenschmerzen auch neuropathische Schmerzen

Der Schmerz selbst ist zur Krankheit geworden – zur Neuropathie. Man spricht auch von einem Schmerzgedächtnis. Bekanntestes Beispiel ist der Amputationsschmerz. Obwohl das ursprünglich schmerzende Körperteil nicht mehr vorhanden ist, empfindet der Betroffene Schmerzen, sogenannte Phantomschmerzen. Heute weiß man, dass dieses Schmerzgedächtnis bereits nach zwei bis drei Wochen initiiert wird. Daher verfolgt man bei der Schmerztherapie auch heute eher den Ansatz, den Schmerz gleich richtig therapeutisch zu behandeln, bevor eine Chronifizierung stattfindet.

Häufige Gründe für Nervenschmerzen

Als einer der Gründe für Nervenschmerzen nimmt man heute die Zerstörung von Nervengewebe an. Durch diese Zerstörung sendet das Gewebe einen ständigen Impuls aus oder aber auch einen schubweise Impuls. Eine äußere Ursache ist nicht mehr zuzuordnen. Auch winzige Reize wie zum Beispiel ein Luftzug können einen Schmerzreiz auslösen. Ein anderer Grund kann sein, dass ein ständiger Nervenreiz sich verselbständigt und dadurch ein Dauersignal entsteht.

Krankhaft verändert Nerven können ebenfalls überempfindlich reagieren. Man spricht dann von einer Neuralgie. Ursachen hierfür können stoffwechselbedingte Störungen wie zum Beispiel Diabetes sein, aber auch Störungen in Folge von Alkoholmissbrauch. Aber auch Virusinfektion wie die bekannte Gürtelrose führen zu Nervenschmerzen. Ein weiteres bekanntes Beispiel ist die Trigeminusneuralgie. Sie ist durch besonders schlimme Schmerz-Attacken in einer Gesichtshälfte gekennzeichnet. Auslöser können ganz alltägliche Vorgänge sein – sogenannte Triggerfaktoren – wie zum Beispiel Zähneputzen, Waschen des Gesichts, Sprechen und Essen. Die Ursachen für diese Erkrankung sind bis heute nicht abschließend geklärt.

Schmerzmanagement um die Lebensqualität zu verbessern

Da Schmerzen eine sehr individuelle Angelegenheit sind ist ein Schmerzmanagement dringend erforderlich, um die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Es gibt sowohl spezielle Schmerztherapeuten als auch spezielle Schmerzkliniken. Dort wird nicht nur eine medikamentöse Therapie gesteuert, sondern auch zusätzliche therapeutische Angebote in die Behandlung mit einbezogen. Hierzu gehört unter anderem die Verhaltenstherapie, aber auch die Hypnotherapie. Wichtig sind auch die unterschiedlichen Entspannungsmethoden und neuerdings auch die Biofeedbackmethode. Häufig ist eine psychotherapeutische Begleitung unerlässlich, da der Alltag der Betroffenen stark eingeschränkt ist.